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Nachrichten - 4. November 2024

UN-Resolution: Deutschland unterstützt wissenschaftliche Untersuchung der Auswirkungen eines Atomkriegs

Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen ICAN
Foto: ICAN / Xanthe Hall, www.flickr.com/photos/ican_de/33000210670, CC BY-NC-SA 2.0 [Lizenz]

Der Erste Ausschuss der Vereinten Nationen (zuständig für Abrüstung und internationale Sicherheit) hat mit überwältigender Mehrheit dafür gestimmt, die globalen Auswirkungen eines Atomkreiges wissenschaftlich zu untersuchen. Eine solche Studie wurde zuletzt 1989 durchgeführt und ist angesichts der veränderten Bedrohungslage heute dringend notwendig.


In den vergangenen Jahren hat die Welt massive Investitionen in die nuklearen Arsenale der Atommächte und -bündnisse sowie inakzeptable Drohungen mit Atomwaffen erlebt. Dabei wird meist mit dem Konzept der nuklearen Abschreckung argumentiert, einer theoretischen Annahme, deren tatsächliche Wirkung bislang nicht wissenschaftlich bestätigt wurde. Auch die Risiken eines Atomkrieges - der keine theoretische, sondern eine sehr reale Gefahr ist - sind bei weitem nicht ausreichend erforscht.

Daher ist es ein wichtiger Schritt, dass die UN-Resolution "Nuclear War Effects and Scientific Research", die eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung der globalen Auswirkungen eines Atomkriegs fordert, im Ersten Ausschuss der Vereinten Nationen mit überwältigender Mehrheit angenommen wurde. Voraussichtlich wird sie auch in der Vollversammlung breite Zustimmung finden.


ICAN Partner warben erfolgreich für Zustimmung aus Deutschland 

Im Vorfeld der Abstimmung sah es lange so aus, als würde die Bundesregierung die Resolution nicht unterstützen. Ohne Rüstung Leben hat daraufhin gemeinsam mit den anderen deutschen ICAN-Partnerorganisationen an das Auswärtige Amt appelliert und erneut die Argumente für die Resolution dargelegt. Wir freuen uns daher sehr, dass die deutsche Vertretung letztlich zugestimmt hat.

"Mit der Zustimmung zur Resolution setzt Deutschland ein wichtiges Zeichen für die wissenschaftliche Aufarbeitung nuklearer Risiken und übernimmt angesichts der nuklearen Bedrohungslage Verantwortung für eine fundierte und transparente Sicherheitspolitik", erklärt Juliane Hauschulz, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland. "Es ist entscheidend, die realen, katastrophalen Auswirkungen eines Atomkriegs vollständig zu verstehen und offenzulegen."


Wissenschaftliche Erkenntnisse statt dogmatischer Annahmen

Gemeinsam mit Deutschland haben 143 Staaten für die wissenschaftliche Untersuchung der Folgen eines Atomkrieges gestimmt. Dass Gegenstimmen ausschließlich von den Atomwaffenstaaten Frankreich, Russland und Großbritannien kamen, lässt darauf schließen, dass sie die Ergebnisse einer solchen Untersuchung und deren mögliche Wirkung auf die öffentliche Meinung fürchten.

Wir sind überzeugt: Die Atomwaffenpolitik muss - wie jedes andere Politikfeld - auf wissenschaftlichen Erkenntnissen statt auf dogmatischen Annahmen beruhen. Transparente, umfassende und unparteiische Forschung über die Auswirkungen von Atomwaffen ist die Grundlage für eine ehrliche Debatte und unsere moralische Verpflichtung gegenüber den Überlebenden von Atomwaffeneinsätzen und Atomtests.

 

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Die Vereinten Nationen haben einen Atomwaffenverbotsvertrag ausgehandelt und durch die insgesamt 122 teilnehmenden Staaten verabschiedet. Am 22. Januar 2021 trat der Vertrag in Kraft.

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