Nachrichten - 30. Oktober 2025
Globale Eskalation stoppen - neue US-Atomtests müssen verhindert werden!
Es ist eine schockierende Nachricht: US-Präsident Trump hat „das Kriegsministerium angewiesen, mit dem Testen unserer Atomwaffen auf Augenhöhe mit China und Russland zu beginnen“. Damit würden die USA ein seit über 30 Jahren andauerndes Moratorium brechen. Doch was genau Trump eigentlich meint, bleibt unklar.
Ohne Rüstung Leben verurteilt die Ankündigung des US-Präsidenten scharf. Bei einem Atomtest handelt es sich um den absichtlichen Einsatz, also die Explosion einer Atomwaffe! Damit nun wieder zu beginnen, wäre rücksichtslos und hoch gefährlich!
Weder China noch Russland testen aktuell Atomwaffen
Der "Umfassende Atomteststoppvertrag" von 1996 verbietet das Testen von Atomwaffen. Er ist noch nicht in Kraft getreten, da Ägypten, China, Indien, Iran, Israel, Nordkorea, Pakistan, Russland und die USA ihn nicht ratifiziert haben. Dennoch hat er de facto ein Ende der Tests von Atomwaffen bewirkt: Nordkorea ist das einzige Land, das seit 1998 noch Atomtests durchgeführt hat. Es wurde dafür weltweit geächtet.
Vor diesem Hintergrund sind Trumps Aussagen nicht nachvollziehbar - denn weder China noch Russland testen Atomwaffen. Was getestet wird, sind nukleare Trägersysteme, also Raketen oder Flugzeuge. Dazu zählen auch die jüngsten Tests des russischen Waffensystems Burewestnik. Derartige Versuche erfolgen nicht mit nuklearen Sprengköpfen, sondern mit Attrappen. Sie werden auch von den USA regelmäßig durchgeführt.
Über 2,4 Millionen Tote durch Atomwaffentests
Jeder Atomtest ist - genau wie der Einsatz einer Atomwaffe im Krieg - ein Akt der Gewalt gegen Menschen und den Planeten, dessen Folgen noch Jahrzehnte nach der Explosion zu spüren sind. Mehr als 2.000 Atomtests wurden seit 1945 durchgeführt. Sie vergiften bis heute Boden, Luft, Wasser und Menschen. Das führt Schätzungen zufolge zu weltweit über 2,4 Millionen zusätzlichen Krebstoten (Quelle: IPPNW).
Die alarmierende Ankündigung von Präsident Trump macht erneut deutlich, wie riskant die globale nukleare Lage derzeit ist. Sollten die USA tatsächlich wieder Atomtests durchführen, ist damit zu rechnen, dass Russland, China und weitere Staaten nachziehen. Das würde nicht nur immer neue Zerstörung und tödliche Strahlung mit sich bringen, sondern wäre auch ein weiterer Schritt der Eskalation.
Bundesregierung muss sich für Atomteststopp einsetzen
Ohne Rüstung Leben fordert daher alle Staaten auf, das de-facto-Moratorium für Atomtests aufrecht zu erhalten und den "Umfassenden Teststoppvertrag" zu unterstützen. Die aktuelle Weltlage braucht Schritte der Deeskalation und nuklearen Rüstungskontrolle, keine weiteren Provokationen und Rüstungswettläufe. Dazu gehört eine klare Verurteilung der Ankündigung von US-Präsident Trump.
Dass der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag versucht, die Gefahr durch US-Atomtests zu relativieren und Trumps Äußerungen mit konventionellen Raketentests durch Russland rechtfertigt, ist inakzeptabel und zeugt von mangelnder Sachkenntnis. Wir erwarten von der Bundesregierung und den Abgeordneten des Bundestages, sich bei ihren Bündnispartnern mit Nachdruck für einen endgültigen Stopp aller Atomtests einzusetzen.
Die Vereinten Nationen haben einen Atomwaffenverbotsvertrag ausgehandelt und durch die insgesamt 122 teilnehmenden Staaten verabschiedet. Am 22. Januar 2021 trat der Vertrag in Kraft.
Auf unserer Themenseite finden Sie alle Nachrichten zum Atomwaffenverbotsvertrag.
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