Ohne Rüstung Leben e.V.
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Presseerklärung - 16. Februar 2017 - UPDATE: 27. März 2017

Pressemitteilung: Gegenanträge der Kritischen Aktionäre zur Hauptversammlung 2017 der Daimler AG

Ein Auto des Daimler-Konzerns
Wohin geht die Fahrt des Daimler-Konzerns? Foto: Simon Bödecker

Zur Aktionärshauptversammlung am 29. März 2017 ruft Paul Russmann von Ohne Rüstung Leben mit den "Kritischen Aktionären Daimler" dazu auf, den Vorstand und den Aufsichtsrat von Daimler nicht zu entlasten. Darüber und über unsere Kritik an der Daimler AG berichtet die "Stuttgarter Zeitung" ausführlich. Hier finden Sie unsere Pressemitteilung und alle Hintergründe zum Thema.


Ausführlicher Artikel in der "Stuttgarter Zeitung" vom 24. März 2017

Als Unterzeichner des UN-Global Compact für verantwortungsbewusste Unternehmensführung" [PDF-Download] verpflichtete sich die Daimler AG, bestimmten Prinzipien zu folgen. Darunter findet sich der Schutz der Menschenrechte und die Verbreitung umweltfreundlicher Technologien. Wie ernst ist es dem Konzern damit? Unsere Fragen an den Vorstand der Daimler AG lauten:

1.  Ist es für die Daimler AG mit den Prinzipien des "UN-Global Compact" vereinbar, Militärfahrzeuge an kriegführende und menschenrechtsverletzende Staaten zu liefern?

Erläuterung:  Die Daimler AG hat im Jahr 2015 insgesamt 3.465 militärische Fahrzeuge in 16 Länder exportiert. Dazu gehören auch Algerien, Bahrain, Kuweit, Oman, Katar, Saudi-Arabien und die Türkei. Diese Exporte wurden zwar durch die Bundesregierung genehmigt, doch Legalität bedeutet nicht automatisch ethische Legitimität - zumal die Daimler AG sich rühmt, der "Achtung und Wahrung der Menschenrechte" höchste Priorität einzuräumen.

Erst im Februar 2017 präsentierte der Hersteller seine "Security- and Defence Vehicles" auf der internationalen Rüstungsmesse IDEX in Abu Dhabi. Der raumgreifende Stand des Konzerns präsentierte die neuesten Militärfahrzeuge, die laut Pressemitteilung auch den Ansprüchen von "Sondereinheiten in internationalen Krisengebieten" gerecht werden.


2.  Ist es für die Daimler AG mit den Prinzipien des "UN-Global Compact" vereinbar, wenn ihr Formel 1-Partner Petronas Trinkwasser im Südsudan vergiftet?

Erläuterung:  Der Erdölkonzern Petronas hat im Südsudan das Trinkwasser von über 180.000 Menschen verseucht. Viele Menschen sind bereits mit Blei und Barium vergiftet und müssen weiterhin Giftwasser trinken oder auf Wasser aus Sümpfen ausweichen. Aus Deutschland sieht die Daimler AG stillschweigend zu. Eine Lösung wäre einfach: Die Sponsoring-Summe eines einzigen Jahres würde reichen, um vor Ort Tiefbrunnen für sauberes Trinkwasser zu bohren.


3.  Ist es für die Daimler AG mit den Prinzipien des "UN-Global Compact" vereinbar, weiter Milliardenbeträge in Dieselmotoren zu investieren, deren Abgase Erkrankungen auslösen?

Erläuterung:  2,6 Milliarden Euro investierte Daimler 2016 in die Entwicklung von Dieselmotoren und die entsprechende Umstellung der Produktion - etwa 1,5 Milliarden flossen in Entwicklungsprojekte für die umweltfreundliche Elektromobilität. Dieselabgase enthalten Stickoxide (NOx), die Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen verursachen.

Auch die meisten der fabrikneuen Euro 6 Diesel-Pkw halten den gesetzlichen NOx-Grenzwert von 80 mg/km nur im Labor ein. Im Realbetrieb hingegen liegen die Werte bei bis zu 312 mg/km (Mercedes-Benz V250 Bluetec 2.1, offizielle Messungen des Bundesverkehrsministeriums). Allein in Deutschland starben im Jahr 2013 rund 10.600 Menschen vorzeitig an den Folgen von Stickstoffdioxiden!


Gegenantrag der Kritischen Aktionäre Daimler

Seinen Gegenantrag [PDF-Download] für die Kritischen Aktionäre Daimler schließt Paul Russmann mit den Worten: "Menschen warten im Schatten des Sterns seit Jahren sehnsüchtig auf die Erfüllung ihrer Träume: Sie träumen von sauberer Luft in Städten wie Stuttgart, von giftfreiem Trinkwasser im Südsudan oder von einem friedlichen Leben an zahlreichen Kriegsschauplätzen auf unserem Planeten. Als Gründungsmitglied des 'UN-Global Compact für verantwortungsbewusste Unternehmensführung' sehen die Kritischen Aktionäre Vorstand und Aufsichtsrat der Daimler AG in der Pflicht, dazu beizutragen, dass diese Träume Wirklichkeit werden."

 

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Presseerklärung


Presseerklärung der Kritischen Aktionäre vom 27. März 2017 [PDF-Download]

Mehr Informationen


Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Daimler AG findet am 29. März 2017 in Berlin statt.

Alle Gegenanträge 2017 auf der Website der Daimler AG

Stellungnahmen der Verwaltung zu den Gegenanträgen

Stimmrechte übertragen:

Wenn Sie Aktien der Daimler AG besitzen und nicht an der Hauptversammlung teilnehmen, können Sie den Kritischen Aktionären Ihre Stimmrechte übertragen.

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