Nachrichten - 7. Juni 2023
Hauptversammlungen 2023 von Heckler & Koch und Daimler Truck - unsere Gegenanträge
Zu den anstehenden Hauptversammlungen von "Heckler & Koch" sowie "Daimler Truck" hat Ohne Rüstung Leben gemeinsam mit den Kritischen Aktionärinnen und Aktionären seine Kritik in Form von Gegenanträgen eingereicht. Im Mittelpunkt stehen unter anderem die Geschäfte von "Heckler & Koch" in den USA.
Der Vorstand von "Heckler & Koch" komme seiner besonderen Verantwortung beim Vertrieb tödlicher Schusswaffen nicht ausreichend nach, heißt es in unserem Gegenantrag: "Die selbstgesetzte 'Grüne-Länder-Strategie' wird weiterhin nicht konsequent genug umgesetzt. Der Konzern setzt zudem weiterhin auf das 'Wachstumspotenzial' des Zivilmarkts in den USA – einem Land, in dem im vergangenen Jahr mehr als 58.000 Menschen durch Schusswaffengewalt getötet oder verletzt wurden."
Auffällig ist dabei, dass das Marketing des deutschen Kleinwaffenherstellers in Deutschland mittlerweile auf Windräder und freundliche Sicherheitskräfte setzt. In den USA jedoch dominieren Gewehre und Slogans wie "Serious Fun". Angesichts des Leids der Betroffenen von Schusswaffengewalt und ihren Angehörigen ist das zynisch.
Weiterhin Waffenexporte an Drittstaaten wie Katar und Oman
Die Waffenexporte von "Heckler & Koch" beschränken sich zudem weiterhin nicht auf "unbedenkliche" Staaten, wie die "Grüne-Länder-Strategie" suggeriert. So lieferte der Kleinwaffenhersteller in den Jahren 2021 und 2022 (bis zur letzten Hauptversammlung) Waffen oder wesentliche Waffenteile beispielsweise an Jordanien, Katar, den Oman und Singapur.
Bei der ordentlichen Hauptversammlung der Heckler & Koch AG am 20. Juni 2023, um 10:00 Uhr in der Eventlocation "Die Pulverfabrik" in Rottweil, werden die Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre diese Punkte vorbringen und fordern, den Vorstand nicht zu entlasten.
Weitere Informationen zur Hauptversammlung 2023 von "Heckler & Koch"
Kritik an intransparenten Exporten von "Daimler Truck"
Die Hauptversammlung 2023 der Daimler Truck Holding AG findet virtuell am 21. Juni 2023 statt. Dort werden die Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre fordern, die Exportpraxis bei Militärfahrzeugen wieder transparent zu machen. Der Aufsichtsrat muss sicherstellen, dass Exporte an Kunden, die Menschenrechte verletzen oder in völkerrechtswidrige Kriegshandlungen verstrickt sind, ausgeschlossen werden.
Wir fragten in den vergangenen Jahren auf Hauptversammlungen der Daimler AG regelmäßig, wohin Daimler-Militärfahrzeuge exportiert wurden. Seit dem Jahr 2020 hieß es jedoch als Antwort stets: "Zu den einzelnen Empfängern … nehmen wir grundsätzlich keine Stellung". Leider hat sich Daimler Truck hieran ein schlechtes Vorbild genommen und führt die Intransparenz in Hinblick auf das Geschäft mit Militärfahrzeugen fort. Wir fordern, den Militärfahrzeug-Export nicht einfach so unter den Teppich zu kehren.
Gegenantrag zur Hauptversammlung von "Daimler Truck"
Ohne Rüstung Leben ist Mitglied im Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre und nutzt schon seit den frühen 1990er-Jahren regelmäßig das Rede- und Fragerecht bei den Hauptversammlungen von Rüstungsunternehmen. So können wir kontroverse Rüstungsprodukte oder -exporte zum Thema machen, die Vorstände mit Kritik und Nachfragen konfrontieren und Kurskorrekturen fordern.
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