Ohne Rüstung Leben e.V.
Frieden politisch entwickeln

Nachrichten - 22. April 2024

SIPRI: Militärausgaben weltweit auf neuem Höchststand

Militärausgaben weltweit auf Höchststand

"Der beispiellose Anstieg der Militärausgaben ist eine direkte Reaktion auf die weltweite Verschlechterung von Frieden und Sicherheit", fasst Nan Tian (Leiter des SIPRI-Programms für Militärausgaben und Waffenproduktion) die neuesten Erkenntnisse zusammen. Damit wachse das Risiko einer Aufrüstungs-Spirale.


Zum neunten Mal in Folge haben die weltweiten Militärausgaben die Ausgaben des Vorjahres übertroffen. Das ist die beunruhigende Kernaussage des Berichtes, den das Friedensforschungsinsitut SIPRI heute veröffentlicht hat. Demnach betrugen die globalen Militärausgaben für 2023 ganze 2.443 Milliarden US-Dollar - ein neuer Rekordwert.

Deutschland mit den siebthöchsten Militärausgaben der Welt

Zu den Militärausgaben zählt SIPRI wie in jedem Jahr auch Personalkosten und die Kosten für die Versorgung ehemaliger Soldatinnen und Soldaten, die Kosten laufender Militäreinsätze, die Ausgaben für Bau und Instandhaltung von Einrichtungen sowie die Kosten der Verwaltung. Demnach haben die USA weiterhin mit großem Abstand die höchsten Ausgaben (916 Milliarden US-Dollar), gefolgt von China (296 Milliarden Dollar), Russland, Indien und Saudi-Arabien.

Mehr als die Hälfte der weltweiten Militärausgaben entfallen auf die NATO-Staaten. Deutschland ist demnach weiterhin auf dem siebten Platz weltweit. "Was wir ... nicht vergessen sollten, ist, dass Deutschland eine der wichtigsten Wirtschaftsmächte in Europa ist und nach dem Vereinigten Königreich die zweitgrößten Militärausgaben in Europa tätigt", sagte SIPRI-Forscher Lorenzo Scarazzato der Deutschen Presse Agentur (dpa).


Weltweit besorgniserregende Aufrüstung

Weltweit sind die Militärausgaben im Jahr 2023 inflationsbereinigt um 6,8 Prozent gestiegen. Die Forscherinnen und Forscher sind beunruhigt über diesen Kurs der Regierungen: "Sie wählen Wege, die zu Eskalation statt Deeskalation führen. Das ist sehr besorgniserregend für die ganze Welt", kommentiert Nan Tian. Einer der Hauptgründe, aber nicht die einzige Ursache für die Entwicklung sei der Krieg in der Ukraine.

Die massiven Finanzmittel, die weltweit für Waffen und Militär freigegeben werden, sind Ausdruck einer gefährlichen Verschiebung der politischen Prioritäten. Dazu gehört nicht nur der mangelnde Wille, diplomatische Lösungen anzustreben. SIPRI verweist auch auf die Klimakrise und gesundheitliche Gefahren, denen sich die Menschheit dringend widmen müsste. Hier stelle sich eine Grundsatzfrage: Wie viel soll für das Militär - und wie viel für die soziale menschliche Sicherheit ausgegeben werden?

 

‹ alle aktuellen Nachrichten

‹ zurück

Kontakt

Ohne Rüstung Leben
Arndtstraße 31
70197 Stuttgart

Telefon 0711 608396
Telefax 0711 608357

E-Mail orl[at]gaia.de

Spendenkonto
IBAN  DE96 5206 0410 0000 4165 41
BIC  GENODEF1EK1

Evangelische Bank

Machen Sie mit!

Schicken Sie unsere neue Aktionspostkarte  an den Bundeskanzler und machen Sie ihm deutlich, dass es an ihm ist, eine friedlichere Zukunft vorzubereiten!

Motiv der Aktionspostkarte "Den Frieden vorbereiten!"