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Nachrichten - 2. September 2019

Aachener Friedenspreis 2019 an Atomwaffenfrei-Kampagne verliehen

Aachener Friedenspreis 2019 für die Kampagne "Büchel ist überall - atomwaffenfrei.jetzt"

Mit einem Festakt in der Aula Carolina wurde gestern der Aachener Friedenspreis 2019 verliehen. Ausgezeichnet wurden der "Initiativkreis gegen Atomwaffen" und die Kampagne "Büchel ist überall - atomwaffenfrei.jetzt!", in der sich auch Ohne Rüstung Leben engagiert. Die Laudatorin fand in ihrer Rede deutliche Worte zur Politik der aktuellen Bundesregierung.


Er gehört zu den bedeutendsten Auszeichnungen im friedenspolitischen Bereich: Der seit mehr als 30 Jahren verliehene Aachener Friedenspreis. Entsprechend geehrt fühlten sich Dr. Elke Koller ("Initiativkreis gegen Atomwaffen") und Marion Küpker (Kampagne "Büchel ist überall! - atomwaffenfrei.jetzt), als sie die Auszeichnung am 1. September 2019 stellvertretend für die Kampagnen entgegennehmen durften.

Bereits am Mittag hob Bürgermeisterin Hilde Scheidt das jahrelange Engagement der Kampagnen und ihrer Vertreterinnen für eine Welt ohne Atomwaffen hervor. Bei einem feierlichen Empfang im prächtigen Weißen Saal des Aachener Rathauses verlieh sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass zukünftig wieder mehr Menschen die Bedrohung durch Atomwaffen zum Anlass nehmen, sich zu engagieren.


Riesige Pace-Flagge sorgt für Aufmerksamkeit

Mit einer 25 Meter langen Pace-Flagge zog am frühen Abend die Demonstration zum Antikriegs-, bzw. Weltfriedenstag durch die Aachener Innenstadt zur Aula Carolina. Bei Live-Musik und stimmungsvollen Bildern strömten immer mehr Menschen in den Saal, bis zusätzliche Stühle herbeigeschafft werden mussten. Das Interesse an der Verleihung des Aachener Friedenspreises ist groß - das zeigte auch die zahlreich vertretene Presse.

Nach einführenden Worten von Seiten der Stadt und des Aachener Friedenspreis e.V. folgte ein erster Höhepunkt des Abends: Prof. Herta Däubler-Gmelin war nach Aachen gereist, um die Laudatio zu halten. Schnell wurde deutlich, dass die ehemalige Justizministerin nicht gewillt war, ein Blatt vor den Mund zu nehmen: "Atomwaffen sind Teufelszeug", stellte sie gleich zu Beginn klar, "sie haben Hunderttausende getötet."


"Die Atomwaffen müssen endlich verschwinden"

Ohne den US-Präsidenten beim Namen zu nennen, bezeichnete ihn Herta Däubler-Gmelin als "ernste Gefahr", weil er offensichtlich die internationale Rechtsordnung aushebeln wolle. Und auch an die Bundesregierung richtete die SPD-Politikerin klare Worte: "Nur 10 Prozent der Deutschen sind gegen einen Abzug der US-Atomwaffen. Das sollte auch dem Außenminister in den Ohren klingen!"

Nach der feierlichen Übergabe der Preisurkunden bekräftigten alle Rednerinnen und Redner ihre Forderung nach einem unverzüglichen deutschen Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag. "Uns alle vereint ein Ziel: Die Atomwaffen müssen endlich aus Deutschland verschwinden, ja, sie müssen weltweit verschwinden!", sagte Elke Koller in ihrer Dankesrede. "Unsere Aufgabe ist es, die Politik zu überzeugen, dass Atomwaffen keine Option sind. Nur Abrüstung bringt Sicherheit!"


Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen" wird 25 Jahre alt

Marion Küpker unterstrich die Relevanz der nuklearen Bedrohung. Ob durch einen Unfall, ein Missverständnis oder durch militärische Muskelspiele: Jederzeit könne ein Atomkrieg beginnen, er sei mehrfach nur um Haaresbreite verhindert worden. In ihrer Rede erinnerte sie jedoch auch an die lange Tradition des Tägerkreises "Atomwaffen abschaffen", der die Kampagne "Büchel ist überall! - atomwaffenfrei.jetzt" ins Leben gerufen hat.

Am 31. August 1994, vor genau 25 Jahren, war der Trägerkreis zum ersten Mal an die Öffentlichkeit getreten. Damals umfasste er sechs Mitglieder - darunter von Beginn an auch Ohne Rüstung Leben. Heute arbeiten im Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen" ganze 68 Organisationen gemeinsam an einer atomwaffenfreien Welt. Sie alle durften sich am Abend des 1. September 2019 über den Aachener Friedenspreis für ihre Kampagne freuen.

 

Presseberichte zum Aachener Friedenspreis 2019:

Süddeutsche Zeitung (dpa): Aachener Friedenspreis an Atomwaffengegner verliehen

Aachener Zeitung: "Nukleare Gefahr ist so hoch wie im Kalten Krieg"

Interview mit Dr. Elke Koller im SWR Fernsehen


Mehr Berichte von Ohne Rüstung Leben zum Thema finden Sie hier

 

aachener-friedenspreis.de

atomwaffenfrei.de

 

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Fotos aus Aachen


Die Preisträgerinnen des Aachener Friedenspreises 2019 im Rathaus

Bürgermeisterin Hilde Scheidt (rechts) begrüßte die Preisträgerinnen Dr. Elke Koller und Marion Küpker im Rathaus

Pace-Flagge bei der Verleihung des Aachener Friedenspreises 2019

Eine riesige Pace-Flagge wurde durch Aachen getragen

Blick in die Aula Carolina zum Aachener Friedenspreis 2019

Zur Preisverleihung war die Aula Carolina bis auf den letzten Platz besetzt

Laudatorin Herta Däubler-Gmelin mit den Preisträgerinnen des Aachener Friedenspreises 2019

Die glücklichen Preisträgerinnen mit Laudatorin Herta Däubler-Gmelin (links)

Die Urkunde zum Aachener Friedenspreis 2019 für die Kampagne "Büchel ist überall - atomwaffenfrei.jetzt"

Alle Fotos: © Ohne Rüstung Leben.
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