Ohne Rüstung Leben e.V.
Frieden politisch entwickeln

Nachrichten - 4. Oktober 2017

Appell: Nukleare Eskalation in Nordkorea durch Dialog beenden!

Atombombenalarm in Köln
Protestaktion der Kampagne "Büchel ist überall! - atomwaffenfrei.jetzt" in Köln

An die Vernunft der USA, Nordkoreas und der Bundesregierungen appellieren die "Kooperation für den Frieden", der "Bundesausschuss Friedensratschlag" und die Kampagne "Büchel ist überall! - atomwaffenfrei.jetzt" in einem gemeinsamen Aufruf. Sie fordern, die nukleare Eskalation in Nordkorea durch Dialog zu beenden und Atomwaffen zu ächten.


Der Appell im Wortlaut:

Mit großer Sorge blickt die Welt Richtung Washington und Pjöngjang. Trump und Kim Jong-un überbieten sich mit völkerrechtswidrigen Drohungen, den Gegner auszulöschen. Nordkorea erwägt den Test einer Wasserstoffbombe im Pazifik. Die Welt rückt einem möglichen Atomkrieg immer näher.

Wir als Zivilgesellschaft wollen und können diese Eskalation nicht hinnehmen. Auch ein ausschließlich konventionell geführter Krieg könnte auf der koreanischen Halbinsel hunderttausende Todesopfer und Verletzte fordern. Ein begrenzter Atomkrieg würde Millionen Menschenleben auslöschen, mit Konsequenzen vermutlich für die gesamte Welt.


Daher appellieren wir an die USA, Nordkorea und alle beteiligten Staaten:

  • Kommen Sie zur Vernunft! Der Weg der stetig zunehmenden Drohungen und Anfeindungen muss ein Ende haben. Das Gebot der Stunde heißt "Deeskalation statt Konfrontation".
  • Nehmen Sie die Angebote internationaler Mediation an, um den Konflikt zu deeskalieren.


Wir fordern die Bundesregierung auf:

  • Bei den Konfliktparteien alle diplomatischen Einflussmöglichkeiten zu einer Deeskalation und friedensvertraglichen Regelungen wahrzunehmen.
  • Selber ein Zeichen an die Konfliktparteien und für eine Welt ohne Atomwaffen zu setzen und den neuen UNO-Vertrag zur Ächtung aller Atomwaffen zu unterzeichnen.


Eine friedliche Beilegung des Konfliktes ist möglich!

Das haben frühere Verhandlungen gezeigt, die bereits dicht vor einer vertraglichen Regelung gestanden haben. Diese müsste beinhalten:

  • eine Nichtangriffs-Garantie für Nordkorea, wenn es auf den Atommacht-Status verzichtet,
  • die Einrichtung einer nuklearwaffenfreien Zone in der Region,
  • einen Verzicht der US-Regierung auf den Aufbau des THAAD-Raketenabwehrsystems in Südkorea und den Verzicht auf Militärmanöver vor den Grenzen Nordkoreas,
  • die Beendigung aller Sanktionen,
  • die Einrichtung eines regionalen Sicherheits- / Mediationsrates unter Beteiligung aller Länder in Nordostasien,
  • einen Nichtangriffspakt aller am Korea-Konflikt beteiligten Staaten und
  • einen Friedensvertrag für Korea, der das bestehende Waffenstillstandsabkommen ersetzt.


Wir wollen nicht länger mit der atomaren Bedrohung leben!

Momentan bietet der UN-Verbotsvertrag für Atomwaffen die historische Chance, einen großen Schritt in Richtung einer atomwaffenfreien Welt zu gehen. Mehr als 50 Staaten haben diesen Vertrag bei den Vereinten Nationen schon unterzeichnet. Die Spannungen zwischen Nordkorea und den USA zeigen, dass ein möglicher Atomwaffeneinsatz wie ein Damoklesschwert über der Menschheit schweben wird, solange Atomwaffen existieren.

Schon der Einsatz einer einzigen Atombombe würde katastrophale humanitäre Konsequenzen nach sich ziehen. Auch in Deutschland, auf dem Fliegerhorst Büchel, lagern weiterhin 20 Atombomben. Im Ernstfall würden diese von deutschen Piloten im Rahmen der nuklearen Teilhabe eingesetzt. Mit einer Unterzeichnung des Verbotsvertrages würde sich Deutschland zum Abzug dieser Atombomben und zur Beendigung der nuklearen Teilhabe verpflichten. Dies wäre ein starkes Signal und ein großer Beitrag zu einer atomwaffenfreien Welt.


Aktionshinweise:

Wir möchten jede Person dazu anregen, sich aktiv und kreativ mit Aktionen zu Wort zu melden und ein Zeichen für Deeskalation und Frieden zu setzen. Sollte die Lage weiter eskalieren, werden wir kurzfristig zu einem bundesweiten Aktionstag aufrufen.

Hoffen wir gemeinsam, dass dieser Fall nicht eintritt.

 

Der Appell auf atomwaffenfrei.de

 

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Die Vereinten Nationen haben einen Atomwaffenverbotsvertrag ausgehandelt und durch die insgesamt 122 teilnehmenden Staaten verabschiedet. Im September 2017 wurde der Vertrag zur Ratifizierung freigegeben.

Auf unserer Themenseite finden Sie alle bisherigen Meldungen und aktuellen Nachrichten zu den Atomwaffen-Verbotsverhandlungen.

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