Ohne Rüstung Leben e.V.
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Nachrichten - 12. Juli 2023

Berührender Kurzfilm von der Delegationsreise zu Kleinwaffenexporten nach Mexiko

Delegation zu Kleinwaffenexporten in Mexiko
Teilnehmende der Delegation in Mexiko. Foto: dasfilmbuero.com

Mexiko leidet unter unvorstellbarer Waffengewalt. Die Schusswaffen kommen hauptsächlich aus den USA. Einige werden illegal geschmuggelt, andere legal exportiert. Ein berührender Kurzfilm fasst nun die Erkenntnisse einer internationalen Delegation zusammen, an der auch Ohne Rüstung Leben teilgenommen hat.

 

Vom 19. bis 25. Februar 2023 reiste eine internationale Delegation nach Mexiko – mit dabei war Charlotte Kehne, Referentin für Rüstungsexportkontrolle bei Ohne Rüstung Leben. Ziel der Teilnehmenden war es, den Handel mit Schusswaffen und seine Folgen zu untersuchen. Dabei wurde erneut deutlich: Es sind die Betroffenen, die im Zentrum von Rüstungsexportkontrolle stehen müssen.

Ein englischsprachiger Kurzfilm und eine Video-Playlist zeigen nun die Reise und die Erkenntnisse der Delegation zu Waffen in Mexiko:

 

Kurzfilm: "The Same Guns Are Killing Us" 


Der Film wird begleitet durch die Stimme von Manuel Oliver, einem Teilnehmer der Delegation. Sein Sohn Joaquin wurde 2018 beim Schulmassaker in Parkland, Florida erschossen. Seitdem setzt sich Oliver gemeinsam mit seiner Frau gegen die Schusswaffengewalt in den USA ein und stoppt mit seinem Engagement auch nicht an der Grenze.


Erschütternde Aussagen der Betroffenen

Manuel Oliver berichtet von den Treffen mit verschiedenen mexikanischen Regierungsvertreterinnen und -vertretern sowie Botschaften der Exportländer. Und er schildert seine Eindrücke von den Treffen mit Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten. Die Gewalt in Mexiko sei schockierend, sagt Oliver. Er habe zuvor nicht so über das Nachbarland gedacht.

Der Film begleitet die Delegation nach Guerrero, einen mexikanischen Bundesstaat, der besonders von Schusswaffengewalt betroffen ist. Ihnen sei geraten worden, nicht dorthin zu fahren, berichtet Oliver. Aber sie wollten unbedingt die Opfer und die Überlebenden treffen. Diese lässt der Film mit berührenden und erschütternden Aussagen zu Wort kommen.


"Die Waffen ermöglichen die Gewalt"

"Die Waffen sind es, die den Kartellen Macht geben. Sie ermöglichen die kriminellen Machenschaften und die Gewalt", berichten die Menschen. Doch auch Armee und Militärpolizei würden schwere Waffen einsetzen und damit auch auf Wohnhäuser und Kirchen schießen." Die Frauen litten besonders unter diesem Machtkampf um Drogen und Territorien, berichtet eine Aktivistin: "Frauen gelten als Territorium, das von den Machthabern erobert wird".

Mehr als 100.000 Menschen wurden in Mexiko gewaltsam verschwundengelassen. Tausende Sturmgewehre, zum allergrößten Teil über die USA in das Land gelangt, terrorisieren die Bevölkerung. Darunter können auch Waffen deutscher Kleinwaffenhersteller sein, die in den USA produzieren oder dorthin exportieren. So endet der Film mit dem eindringlichen Appell an die Politik, die Geschäfte der Waffenhersteller endlich strikt zu beschränken!


Hier finden Sie den Kurzfilm "The Same Guns Are Killing Us"

In einer Playlist können Sie weitere Videos mit Stimmen aus der Delegation ansehen

 

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In Mexiko herrscht ein blutiger Drogenkrieg. Die Polizei ist in einigen Regionen von organisierter Kriminalität unterwandert. Weltweite Beachtung fanden 43 Studenten, die der Praxis des "Verschwindenlassens" zum Opfer fielen. Deutsche Waffen von "Heckler & Koch" und "Sig Sauer" tauchen immer wieder in Mexiko auf - auch dort, wo sie nie sein durften.

Auf unserer Themenseite finden Sie alle aktuellen Nachrichten zu deutschen Rüstungsexporten nach Mexiko.

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