Nachrichten - 27. Januar 2022
Forderung nach Deeskalation und friedlichen Lösungen im Ukraine-Konflikt
Ohne Rüstung Leben beobachtet die zunehmenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine mit großer Sorge. Im schlimmsten Fall könnte der Konflikt zu einem neuen Stellvertreterkrieg zwischen Russland und der NATO eskalieren. Wir fordern die beteiligten Regierungen auf, das zu verhindern.
Medienberichten zufolge hat Russland an den Grenzen zur Ukraine mehr als 100.000 Soldaten zusammengezogen. Moskau weist den Vorwurf zurück, einen Militäreinsatz vorzubereiten. Die unübersichtliche Interessenlage und die wachsende verbale Eskalation zwischen Russland und den NATO-Staaten bereitet uns große Sorge. Es ist gut und richtig, dass das deutsche Außenministerium weiter klar auf Dialog setzt und sich nun auch neue Gespräche der Konfliktparteien abzeichnen.
Daher fordern wir die Regierungen aller beteiligten Staaten, insbesondere aber die deutsche Bundesregierung auf:
- Setzen Sie alle verfügbaren Mittel ein, um im Ukraine-Konflikt zu deeskalieren. Führen Sie den Dialog fort und nutzen Sie die bewährten diplomatischen und zwischenstaatlichen Strukturen wie OSZE und NATO-Russland-Rat, um gemeinsame und friedliche Lösungen zu finden. Ein Krieg kann und darf niemals eine Option sein.
- Schließen Sie den Einsatz von Atomwaffen explizit und kategorisch aus. Jede Drohung – auch indirekt – mit dem Einsatz von nuklearen Waffen ist nicht nur absolut inakzeptabel, sie verstößt auch generell gegen das Völkerrecht und gegen das Recht auf Leben!
- Unterlassen Sie weiterhin die Lieferung von deutschen Waffen in die Ukraine. Solche Waffenlieferungen verschärfen nicht nur die Gefahr einer Aufrüstungsspirale und Eskalation im Grenzgebiet. Sie untergraben auch die Möglichkeit der Bundesregierung, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln.
Lesen Sie dazu auch:
Wir schließen uns dem Ökumenischen Rat der Kirchen an, der zum Frieden für die Menschen in der Ukraine appelliert:
Der Ökumenische Rat der Kirchen mit seinen Mitgliedskirchen auf der ganzen Welt appelliert eindringlich zum Frieden für die Menschen in der Ukraine. Während wir die Nachrichten über die wahnsinnige Entwicklung in Richtung Krieg verfolgen, plädieren wir für eine andere Logik als eine, die auf geopolitischem Machtkampf basiert – eine Logik, die den Tod und das Leid berücksichtigt, die jeder bewaffnete Konflikt unweigerlich über die Kinder, Frauen und Männer der Ukraine bringen würde.
Wir beten für einen Sinneswandel, für Deeskalation und für Dialog statt Drohungen. Gottes Volk – und Mitglieder der ökumenischen Gemeinschaft – finden sich auf beiden Seiten der aktuellen Konfrontation wieder. Aber unser Gott ist ein Gott des Friedens, nicht des Krieges und des Blutvergießens. Obwohl die Dinge, die zum Frieden beitragen, vor den Augen derer verborgen sein mögen, die den Marsch in den Krieg vorantreiben, beten wir, dass sie sich doch öffnen und Frieden herrschen möge.
Rev. Prof. Dr. Ioan Sauca, Stellvertretender Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen
Aktuelles Statement des Ökumenischen Rates der Kirchen
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