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Nachrichten - 22. Januar 2018

Evangelische Kirche im Rheinland fordert Abzug der letzten Atomwaffen aus Deutschland

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Anlässlich des Endes des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren hat die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ein Friedenswort beschlossen. Mit deutlichen Worten kritisiert der Beschlusstext unter anderem deutsche Rüstungsexporte und fordert den längst überfälligen Abzug der letzten US-amerikanischen Atomwaffen aus Büchel.


Weiter fordert die Kirche, dass die Bundesregierung den UN-Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet. So heißt es in dem am 11. Januar 2018 beschlossenen Papier: "Wir bekennen, dass die Drohung mit atomaren, aber auch chemischen und biologischen Massenvernichtungswaffen nicht mehr als Mittel legitimer Selbstverteidigung angesehen werden kann. Im Vertrauen auf Gottes Frieden wollen wir uns nicht länger von solchen Waffen umgeben, schützen und gefährden lassen".

Zum Thema Rüstungsexport betont das Friedenswort: "Als Evangelische Kirche im Rheinland haben wir die Aufgabe, Dialoge mit den Firmen zur Konversion zu führen und öffentliche Diskussionen anzustoßen ... Wir fordern: Kriegswaffen und sonstige Rüstungsgüter werden grundsätzlich nicht exportiert. Der Export von Kleinwaffen wird verboten. In einem ersten Schritt werden die deutschen Regelungen zu Fragen des Rüstungsexportes in einem Gesetz systematisiert und zusammengefasst."


Diskussionsimpuls für die Kirche des gerechten Friedens

Wie die Evangelische Kirche im Rheinland mitteilt, soll das Friedenswort auf allen Ebenen der rheinischen Kirche diskutiert werden, mit dem Ziel, Kirche des gerechten Friedens zu werden. Das Leitbild vom gerechten Frieden sei ein Paradigmenwechsel gegenüber der Lehre vom gerechten Krieg. Was dies bedeutet, erklärt das Friedenswort so: "Kirche des gerechten Friedens zu sein bedeutet, Krieg und kriegerische Mittel als Möglichkeit der Konfliktlösung, als 'ultima ratio', zu überwinden, Schritt für Schritt."

"Gewaltfreie Lösungen sind möglich. Sie sind schmerzhaft, weil sie eigene, besonders wirtschaftliche, Interessen berühren. Sie sind langwierig und müssen mühsam gelernt werden. Sie sind aber die Lösungen, die sich als roter Faden durch die Bibel ziehen und biblisch geboten sind", so das Friedenswort weiter. Zu den konkreten Handlungsempfehlungen, die in dem Papier genannt werden, gehören unter anderem die Verstärkung der Friedensbildung für Gewaltfreiheit und der Einsatz von zivilen Konfliktlösungsstrategien in Schule und Jugendarbeit.


Über die Evangelische Kirche im Rheinland

Die Evangelische Kirche im Rheinland (EKIR) mit Sitz in Düsseldorf ist eine von 20 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ihr Gebiet umfasst Teile von Nordrhein Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Mit etwa 2,6 Millionen Gemeindemitgliedern (Stand: Januar 2017) ist die Evangelische Kirche im Rheinland nach der lutherischen Hannoverschen Landeskirche die zweitgrößte Landeskirche in Deutschland.

 

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Die Vereinten Nationen haben einen Atomwaffenverbotsvertrag ausgehandelt und durch die insgesamt 122 teilnehmenden Staaten verabschiedet. Im September 2017 wurde der Vertrag zur Ratifizierung freigegeben.

Auf unserer Themenseite finden Sie alle Nachrichten zum Atomwaffenverbotsvertrag.

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