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Nachrichten - 18. Oktober 2017

Wichtiger Menschenrechtspreis für "Meister des Todes"

Marler Menschenrechtspreis für Meister des Todes
Rechtsanwalt Holger Rothbauer nimmt den Menschenrechtspreis entgegen. Foto: privat

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Gewinner des "10. Marler Medienpreises Menschenrechte" geehrt und gefeiert. In der Kategorie "Film" ging der renommierte Preis für TV-Produktionen über Flucht, Waffenexporte und Demokratiebewegungen in diesem Jahr an den Spielfilm "Meister des Todes" (SWR / BR / ARD) des Regisseurs Daniel Harrich.


"Meister des Todes" basiert auf jahrelangen Recherchen zu illegalen Lieferungen deutscher Sturmgewehre in den mexikanischen Drogenkrieg. Die fiktive Rüstungsfirma im Film erinnert dabei eindeutig an "Heckler & Koch". Amnesty International kommentiert, der Spielfilm sei ein "spannender Politthriller, der wegen seines realen Hintergrundes erschreckend deutlich klarmacht: Die in der Wirklichkeit Agierenden sind hinterhältiger und raffgieriger, als es sich ein Drehbuchautor ausdenken kann."


Bereits die zweite Ehrung

Geehrt wurde auch Jürgen Grässlin, Sprecher der "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!", der zwei Jahre lang die Recherche und Fachberatung für den Film verantwortete. Aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung nahm Rechtsanwalt Holger Rothbauer den Preis in seinem Namen entgegen. Der Experte für das Kriegswaffenkontroll- und Außenwirtschaftsgesetz vertritt Jürgen Grässlin - und Ohne Rüstung Leben - bei entsprechenden Anzeigen.

"Nach dem Grimme-Preis 2016 ist der 'Marler Medienpreis Menschenrechte' bereits die zweite reputierte Ehrung des Filmes von Daniel Harrich", zeigte sich Jürgen Grässlin in einer Mitteilung erfreut. "Für uns und für all die Aktivistinnen und Aktivisten in der Kampagne 'Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!' ist dies ein weiterer Motivationsschub im gewaltfreien Einsatz gegen Rüstungsexporte."


Prozess gegen "Heckler & Koch" im Frühjahr 2018

Wegen der Exporte von G 36-Sturmgewehren nach Mexiko (auf denen die Handlung des Filmes beruht) hatten Jürgen Grässlin und Holger Rothbauer bereits vor sieben Jahren Anzeige erstattet. Die juristische Klärung verzögert sich unterdessen erneut: Erst im Frühjahr 2018 müssen sich mehrere ehemalige "Heckler & Koch"-Mitarbeiter vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. Amnesty International schreibt dazu: "Gut zu wissen, dass der Film mitgeholfen hat, Verantwortliche dieser Machenschaften vor Gericht zu bringen."

 

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In Mexiko herrscht ein blutiger Drogenkrieg. Die Polizei ist in einigen Regionen von organisierter Kriminalität unterwandert. Weltweite Beachtung fanden 43 Studenten, die der Praxis des "Verschwindenlassens" zum Opfer fielen. Deutsche Waffen von "Heckler & Koch" und "Sig Sauer" tauchen immer wieder in Mexiko auf - auch dort, wo sie nie sein durften.

Auf unserer Themenseite finden Sie alle aktuellen Nachrichten zu deutschen Rüstungsexporten nach Mexiko.

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