Nachrichten - 8. Juli 2020
Neue Umfrage: 92 Prozent der Deutschen sind für das Atomwaffenverbot

Am heutigen 8. Juli wehen wieder vor zahlreichen Rathäusern weltweit die Flaggen der "Mayors for Peace". Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zeigen damit, dass sie zum Schutz ihrer Städte eine atomare Abrüstung fordern. Der allergrößte Teil der Deutschen unterstützt sie in dieser Haltung - wie eine neue Umfrage zeigt.
84 Prozent wollen die Vernichtung aller Atomwaffen
Für die Umfrage wurden Anfang Juli 2020 im Auftrag von Greenpeace mehr als 1.000 repräsentativ ausgewählte Menschen befragt. Auf die Frage, was mit den weltweit bestehenden Atomwaffenarsenalen geschehen solle, antworteten 84 Prozent, diese sollten vernichtet werden. Nur zwei Prozent der Befragten befürworten die Modernisierung und den Ausbau der Arsenale.
83 Prozent der Befragten sprachen sich zudem für den vollständigen Abzug aller US-Atomwaffen aus Deutschland aus. 13 Prozent hingegen würden ihren Austausch gegen neuere Atombomben befürworten. Ähnlich fiel die Meinung zur geplanten Beschaffung neuer atomwaffenfähiger Kampfflugzeuge für die Bundeswehr aus: 78 Prozent der Befragten lehnen diese ab, nur 16 Prozent fänden sie richtig.
Überwältigende Mehrheit für den Beitritt zum Verbotsvertrag
Vor drei Jahren, am 7. Juli 2017, wurde bei den UN in New York der Atomwaffenverbotsvertrag beschlossen. Seitdem haben 38 Staaten den Vertrag ratifiziert (Stand: 7. Juli 2020). Deutschland boykottiert diesen wichtigen Abrüstungsvertrag weiterhin. Damit scheint die Bundesregierung jedoch nicht die Meinung der Bevölkerung zu vertreten.
Gefragt, ob Deutschland den UN-Vertrag für ein weltweites Atomwaffenverbot unterschreiben sollte, antworteten ganze 92 Prozent der Befragten mit "ja". Nur 5 Prozent der Antwortenden in der repräsentativen Umfrage, die vom Meinungsforschungsinstitut Kantar durchgeführt wurde, sind gegen einen deutschen Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag.
Unsere Arbeit ist im Sinne der Mehrheit
75 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki zeigen diese Umfragewerte, dass die Arbeit der deutschen ICAN-Partner und der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt" im Sinne einer großen Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist. Ohne Rüstung Leben setzt sich daher mit Nachdruck weiter für ein atomwaffenfreies Deutschland und einen Beitritt der Bundesregierung zum Atomwafenverbotsvertrag ein.
Hier finden Sie mehr zum Gedenken an 75 Jahre Hiroshima und Nagasaki
Mehr Informationen
Pressemitteilung von Greenpeace zur Umfrage
Die Vereinten Nationen haben einen Atomwaffenverbotsvertrag ausgehandelt und durch die insgesamt 122 teilnehmenden Staaten verabschiedet. Im September 2017 wurde der Vertrag zur Ratifizierung freigegeben.
Auf unserer Themenseite finden Sie alle Nachrichten zum Atomwaffenverbotsvertrag.
Kontakt
Ohne Rüstung Leben
Arndtstraße 31
70197 Stuttgart
Telefon 0711 608396
Telefax 0711 608357
E-Mail orl[at]gaia.de
Spendenkonto
IBAN DE96 5206 0410 0000 4165 41
BIC GENODEF1EK1
Machen Sie mit!
Falten Sie mit uns Origami-Kraniche - in Erinnerung an die Opfer und die Überlebenden der Atombomben-Abwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, die sich 2025 zum 80. Mal jähren!