Ohne Rüstung Leben e.V.
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Nachrichten - 26. April 2017

SIPRI: Weltweit sind die Rüstungsausgaben 2016 gestiegen

, entspricht real einer Erhöhung um 0,4%.

"Alle fünf Sekunden stirbt laut UNICEF weltweit ein kleines Kind, das meist mit einfachen Mitteln gerettet werden könnte", sagt Paul Russmann von Ohne Rüstung Leben. "Es ist beschämend!" In den gleichen fünf Sekunden wurden im vergangenen Jahr weltweit rund 267.300 US-Dollar für neue Waffen, Soldaten und Krieg ausgegeben. Das berichtet das Friedensforschungsinstitut SIPRI.


Demnach betrugen im Jahr 2016 die weltweiten Militärausgaben $ 1.686.000.000.000,00 - also 1,68 Billionen US-Dollar! Das bedeutet ein Wachstum um real (inflationsbereinigt) 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die weltweiten Militärausgaben entsprachen 2,2 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes und stiegen nach einer Phase der Zurückhaltung in fast allen Regionen der Welt wieder an.


Phase der Zurückhaltung ist vorbei

In Asien, Ozeanien und Osteuropa betrug die Steigerung gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt sogar mehr als 3 Prozent, in Westeuropa knapp 2,5 und in Nordamerika knapp 2 Prozent. Nur in Subsahara Afrika und Lateinamerika sanken die Ausgaben. Dass der prozentuale Wert des weltweiten Anstieges dennoch relativ gering ausfällt, ist durch Einschnitte in den traditionell hohen Militäretats der ölexportierenden Länder zu erklären. Hier zeigte der unsichere Ölpreis seine Wirkung.

Den nominal höchsten Militäretat haben weiterhin die USA, die mit 611 Milliarden US-Dollar allein für 36 Prozent der weltweiten Ausgaben verantwortlich zeichnen. Nachdem er in fünf aufeinanderfolgenden Jahren gesunken war, erhöhte sich der US-Militäretat damit 2016 erstmals wieder um 1,7 Prozent. Es folgen China ($ 215 Mrd.), Russland ($ 69,2 Mrd., +5.9 Prozent), Saudi-Arabien ($ 63.7 Mrd., -30 Prozent) und Indien ($ 55,9 Mrd.). Zu den Top-15 gehören auch Südkorea (Rang 10) und die Vereinigten Arabischen Emirate (Rang 14).


Deutschland wäre viertgrößte Militärmacht

Deutschland befindet sich mit umgerechnet 41,1 Milliarden US-Dollar auf Rang 9. Der deutsche Verteidigungsetat hat sich demnach überdurchschnittlich um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Damit will sich die Bundesregierung einer Vorgabe der NATO annähern, wonach zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die Verteidigung auszugeben sind. Hätte Deutschland im Jahr 2016 diese Vorgabe erfüllt, wäre es mit einem Etat von 69 Milliarden US-Dollar die viertgrößte Militärmacht der Welt gewesen.

Für Kerstin Deibert, friedenspolitische Referentin bei Ohne Rüstung Leben, eine dystopische Vorstellung: "Die Zahlen sind Ausdruck einer Politik, die wider besseren Wissens stur an dem Glauben an militärische Interventionen festhält. Das ist, als würde man beim Pferderennen sein Vermögen auf ein Pferd setzen, das ganz offensichtlich hinkt!" Ohne Rüstung Leben setzt sich dafür ein, dass der deutsche Verteidigungsetat nicht weiter erhöht wird, unter anderem bieten wir einen Musterbrief zur Bundestagswahl 2017 an.

 

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