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Nachrichten - 14. Juni 2019

Stimmen aus der Jugenddelegation 2019 zur UNO in New York

Die deutsche Jugenddelegation mit ICAN-Direktorin Beatrice Fihn in New York
Die deutsche Jugenddelegation mit ICAN-Direktorin Beatrice Fihn in New York, Foto: Kathi Müller

Für viele von ihnen war es eine einmalige Chance: Die jungen Frauen und Männer, die Ende April 2019 nach New York aufbrachen, durften den UNO-Verhandlungen über nukleare Abrüstung beiwohnen. Und ihre Jugenddelegation führte spannende Gespräche mit Delegierten, Zeitzeugen und NGO-Vertreterinnen. Wir haben einige Stimmen aus der Delegation gesammelt.


"Wir konnten erleben, dass sich die Verhandlungen auf der NPT PrepCom durch sehr lange, den diplomatischen Gepflogenheiten folgende Reden der Vertreter auszeichnen. Nur selten, meist am Ende eines jeden Verhandlungstags, kam es zu offenen Wortgefechten der einzelnen Staaten."

(Nicolas Kunz)

"Wir hörten den Diplomaten aber nicht nur zu, sondern suchten auch den direkten Dialog mit ihnen. Wir bekamen die Chance, mit einem Delegierten aus Russland vertraulich zu sprechen und wir konnten an einem Side Event der USA teilnehmen. Gegenseitige Vorwürfe dominierten ihre Ansprachen und ein gemeinsamer, kooperationsorientierter Dialog wurde von beiden ausgeschlossen. Kreiert man auf diese Weise ein entsprechendes Umfeld für nukleare Abrüstung? 

(Mandy Lüssenhop)

"Auffallend wenige konstruktive Diskussionen gab es während der NPT PrepCom in Bezug auf den INF-Vertrag. Es schien unwiderruflich gesetzt, dass der Vertrag aufgekündigt würde - 'wenn kein Wunder geschieht...' Die USA und Russland vermieden einen gemeinsamen Dialog. Vielmehr scheinen es jene Staaten zu sein, die als weniger mächtig gelten, welche sich nun zusammenschließen und dem Verhalten der Atommächte etwas Konkretes entgegensetzen: Den im gemeinsamen Diskurs mit Vertretern der Zivilgesellschaft ausgehandelten Atomwaffenverbotsvertrag." 

(Arailym Kubayeva)


"In der UNO sind Banner und Schilder untersagt. Deshalb machten wir Fotoaktionen vor der UNO, um aufzuzeigen wofür und wogegen wir sind: Wir wollen keine neuen Atomraketen in Europa, weder russische noch solche von den USA. Das machten wir auch in New York deutlich."

(Nikolas Kunz)


"Wichtig ist nicht nur das offizielle Programm, sondern auch das gegenseitige Kennenlernen. Dabei bietet die PrepCom die Möglichkeit, mit Aktivisten aus der ganzen Welt in den Austausch zu treten und wichtige und besondere Persönlichkeiten kennen zu lernen. Das Treffen mit den Hibakuscha war sehr emotional - und bestärkend. Hibakusha bedeutet auf japanisch Überlebender und so nennen sich die Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki. Wir unterhielten uns mit Sueichi Kido. Er zeigte uns auf einer Karte, wo er und seine Mutter sich befanden, als die Atombombe fiel." 

(Kathi Müller)

 

Statement aller Jungenddelegationen

Mandy Lüssenhop kam die Ehre zu, das Youth Statement aller Jugenddelegationen weltweit vor den Delegierten der UNO vorzutragen. Ihre Botschaft: Die jungen Menschen wollen nicht länger ignoriert werden und sie fordern nukleare Abrüstung. Einige Auszüge aus der Rede:

"Wir sind hier, weil unsere Staats- und Regierungschefs versagt haben. Sie haben versagt, einen signifikanten Fortschritt zur nuklearen Abrüstung beizutragen."

"Wir rufen alle Staaten auf, die unübersteigbaren Gefahren von Nuklearwaffen in Kenntnis zu nehmen. Wir machen Sie, unsere Staats- und Regierungschefs, verantwortlich für Ihr Handeln, das jede einzelne Person auf diesem Planeten betrifft."

"Unsere Zukunft liegt in Ihren Händen. Bitte, wachen Sie auf! Die Zeit um abzurüsten war gestern!"

 



Die Delegationsreise 2019 nach New York wurde koordiniert von der DFG-VK und der Pressehütte Mutlangen. Ohne Rüstung Leben hat auch in diesem Jahr einen Teil der Kosten für die Reise übernommen, um jungen Menschen die Teilnahme an den Abrüstungsverhandlungen zu ermöglichen. Die (gekürzten) Zitate sind entnommen aus der Zeitschrift "FreiRaum 2/2019" der Pressehütte, die in der zweiten Junihälfte erscheinen wird.


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Die deutsche Jugenddelegation vor der UNO

Die Delegation vor der UNO. Foto: Kathi Müller [Zum Vergrößern klicken]


Ohne Rüstung Leben hat auch in diesem Jahr einen Teil der Kosten für die Delegationsreise übernommen, um jungen Menschen einen Einblick in das diplomatische Geschehen zu ermöglichen und die Zusammenhänge im Ringen um nukleare Abrüstung plastisch zu machen.

Hier finden Sie weitere Hintergründe zur Delegationsreise

Die Vereinten Nationen haben einen Atomwaffenverbotsvertrag ausgehandelt und durch die insgesamt 122 teilnehmenden Staaten verabschiedet. Im September 2017 wurde der Vertrag zur Ratifizierung freigegeben.

Auf unserer Themenseite finden Sie alle Nachrichten zum Atomwaffenverbotsvertrag.

  Ohne Rüstung Leben ist offizieller deutscher ICAN-Partner   

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